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Ankunft in Olón

Mehr als eine Woche nach meiner Ankunft hier in Olon komme ich jetzt endlich dazu, meinen Blog weiterzuführen. Zu sagen, ich hätte zuviel um die Ohren gehabt, wäre aufgrund des Tempos im Alltag und der allgemeinen Stressfreiheit jedoch wohl nicht unbedingt eine gute Ausrede… Olón ist einfach das schönste, beschaulichste und ruhigste Dorf, das man sich vorstellen kann – hier kann man es bestimmt auch länger als ein Jahr aushalten!

Meine Gastfamilie in Olón

Mit meiner Gastfamilie hier in Olon habe ich mindestens genauso viel Glück wie Simon mit seiner in Guasmo, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht ganz so offen auf mich zugeht, sondern mehr lebt und leben lässt. Das ist aber dafür, dass ich hier ein Jahr bleibe, überhaupt nicht schlecht und ich bin mir sicher, dass es mir in einem Jahr sehr schwer fallen wird, mich von den tollen Menschen hier zu verabschieden.
Meine Gastmutter Nelly ist sehr sehr fürsorglich und lieb (nach dem Jahr hier werde ich wahrscheinlich noch uneigenständiger sein als sowieso schon…) und kann vor allem super gut kochen! Essen ist hier auf jeden Fall kein Thema, das irgendwann zum Problem werden könnte… Mein Gastpapa Nolasco ist Fischer (wie die meisten hier) und ein enthusiusiastischer Fußballfan, also fiebere ich ab jetzt auch immer mit, wenn Barcelona (aus Guayacuil) spielt. Außerdem sucht seine Mannschaft noch einen Stürmer, mal gucken ob ich mit denen mithalten kann… Meine beiden „kleinen“ Gastgeschwister wollen jetzt auch Instrumente lernen (Luis Fernando Schlagzeug und Joyce Klavier) – auch mit denen verstehe ich mich super.
Zusätzlich zu den eben genannten Personen sind auch noch die größeren Kinder inklusive Ehemännern und -frauen, Tanten und Onkel, Omas und Opas und andere entfernte Verwandte aller Art häufig im Haus anzutreffen, von denen ich aber noch kaum jemanden beim Namen nennen kann. Und ein weiterer großer Pluspunkt: Ich habe ein eigenes, ziemlich luxuriöses, großes Zimmer – sogar mit eigenem anschließenden Bad!

Die anderen Freiwilligen

Momentan sind wir hier in Olon vier Freiwillige von Musiker ohne Grenzen (ich weiß nicht, ob es das hier vorher schon einmal gab): Maya, Iva, Hans und ich. Maya spielt wie ich Geige und Klavier, ist schon seit drei Monaten hier und hat uns in der letzten Woche alles gezeigt und uns vielen Menschen vorgestellt, geht jedoch nach dem ersten (Schüler-)konzert am Freitag erstmal für drei Wochen auf Reisen. Iva kommt aus Tschechien, ist fertig studierte Pianistin und arbeitet in Prag als Korrepetitorin und Hans spielt Schlagzeug und Bass. Außerdem gibt es hier auch noch einen Voluntario aus Kolumbien, Leiber, der Tanzlehrer ist und für ganze zwei Jahre in Olon bleibt (zu sehen auf dem ersten Strandfoto). Zusammen sind wir auf jeden Fall eine lustige Truppe und ich freue mich auf weitere tolle Erlebnisse.

Unterricht und gemeinsames Musizieren

Im Gegensatz zu der Zeit im Guasmo habe ich hier nicht den ganzen Tag Zeit, um mir die Stadt (bzw. hier: Dorf und Umgebung) anzugucken, sondern gebe auch Unterricht. Wir unterrichten in einem wunderschönen, neuen Raum mit hübscher Wandbemalung und relativ guter Ausstattung. Momentan haben wir jedoch einen leichten Lehrerüberschuss, da Iva, Hans und ich ja gleichzeitig angekommen sind, Maya aber vorher drei Monate alleine unterrichtet hatte. Das heißt, wir haben im Grunde momentan zu wenig Schüler, können aber aufgrund der Raum- und Klaviersituation leider auch nicht viele neue anwerben.
Zusätzlich zum Unterricht machen wir Freiwillige auch sehr viel Musik zusammen. Das Bach-Doppelkonzert, Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, die Thais Meditation, vierhändige Klavierstücke und Halleluja für zwei Geigen, Klavier und Schlagzeug stand alles schon auf dem Programm. Es macht einfach sehr viel Spaß, Leute hier zu haben, mit denen man sich abends nach dem Unterricht nochmal hinsetzen und ein oder zwei Stunden zusammen Kammermusik machen kann. Auch ein Konzert im Nachbardorf Curia und eine Mini-Tournee in die Stadt Balzar (darüber werde ich in den nächsten Tagen noch schreiben) gab es schon.

Ich bin mittlerweile auf jeden Fall sehr gut in Olon angekommen und freue mich auf die weitere Zeit! Bis zum nächsten Mal mit Berichten von unserem sehr unterhaltsamen Wochenendausflug nach Balzar 🙂

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